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Mensch + Wort

Große Monologe des Theaters

Wenn Ihnen die Lektüre ganzer Dramen zuviel ist oder Sie diese auf den Spielplänen großer Bühnen vermissen, sind Sie hier vielleicht richtig: Erleben Sie große Monologe der Theatergeschichte an einem Abend.

Den Anfang macht natürlich Shakespeare...



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Shakespeare 2: Komödien

Samstag, 16.11. um 19:30 Uhr

"Shakespeare hat neben Gott das Meiste erschaffen" sagte Alexandre Dumas.

Shakespeare hat als erster Bühnenautor das moderne Subjekt in seiner ganzen Menschlichkeit dargestellt – hierin liegt seine zeitlose und kulturübergreifende Bedeutung für das Theater bis heute.

In der traditionellen Literatur – vor Shakespeare – waren die Protagonisten recht eindimensionale Figuren: übermenschlich heroische Helden, treue Jungfrauen und böse Bösewichte. Bei Shakespeare ist es so, dass selbst die allergrößten Schurken trotzdem ihre menschlichen Seiten zeigen. Umgekehrt blitzt in seinen Komödien vor dem Ende immer auch ein dunkler Abgrund auf.

Er zeigt den Menschen in seiner ganzen Widersprüchlichkeit - als Autor seines eigenen Schicksals. Sein Werk bleibt stets offen für viele Fragen und bietet gleichzeitig zahlreiche Antworten, die uns bis heute bewegen. Shakespeare erzählt eine Universalgeschichte über die menschliche Disposition ...

Ein geflügeltes Wort in seinem Heimatland lautet:

"It´s all written in Shakespeare"

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Schiller

Samstag, 10.02. um 19:30 Uhr

Friedrich Schiller gilt bis heute als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und Medizin wurde er zunächst Militärarzt in Stuttgart. Da diese Arbeit jedoch in zunehmendem Konflikt mit seinen schriftstellerischen Aktivitäten geriet, ging er 1782 nach Mannheim, wo er für kurze Zeit eine Anstellung als Theaterdichter fand. 1785 holte ihn Christian Gottfried Körner nach Leipzig. Vier Jahre später, 1789, wurde Schiller schließlich an die Universität Jena berufen, wo er als Historiker lehrte und wahre Begeisterungsstürme unter der Studentenschaft auslöste.

1794 konnte er Goethe zu einer Mitarbeit an seiner mit Herder, Schlegel und Voß herausgegebenen Monatsschrift "Die Horen" bewegen. Hieraus entstand eine intensive Freundschaft und ein literarischer, philosophischer und naturwissenschaftlicher Austausch zwischen den beiden Schriftstellern. Im Dezember 1799 zog Schiller schließlich nach Weimar, wo ihm 1802 das Adelsprädikat verliehen wurde. Dort starb er 1805.

Schillers literarische Karriere begann 1781 mit dem zur Zeit des Sturm und Drangs entstandenen Stück "Die Räuber". In den Folgejahren wurde er zu einem der bedeutendsten Vertreter der Weimarer Klassik. Neben einem umfangreichen dramatischen und lyrischen Werk stehen zudem zahlreiche philosophische Schriften zu Ethik und Ästhetik.

Mit den Werken Shakespeares setzte sich Schiller bereits während seines Studiums auseinander. Die Geschichtsdramen und deren große Monologe wurden ein prägender Einfluss auf sein frühes literarisches Schaffen. Bereits 1781 erhielt Schiller in einer Besprechung der Erstauflage von Die Räuber in der Erfurthischen Gelehrten Zeitung den Beinamen "Der teutsche Shakespeare“...

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Goethe

Samstag, 02.09. um 19:30 Uhr

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), einer der bedeutendsten deutschen Dichter, hat in seinem langen Leben zahlreiche Theaterstücke verfasst. Er gilt als einer der Begründer des klassischen Theaters in Deutschland und hat mit Stoffen wie "Faust" oder "Iphigenie auf Tauris" bis heute einen nachhaltigen Einfluss auf die Theaterwelt.

Für ihn war das Theater ein Ort der Bildung und moralischen Erziehung. Es sollte dem Publikum nicht nur Unterhaltung bieten, sondern zugleich das Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge fördern. Immer wieder ging es auch um die Veränderbarkeit gesellschaftlicher Zustände. Seine Stücke sind daher oft von moralischen Themen und tiefgründigen Untersuchungen der menschlichen Natur und ihrer Abgründe geprägt. Dies schätze beispielsweise auch der junge Georg Büchner an ihm.

Goethe, der selbst in einigen seiner Stücke auftrat, verlangte vom Schauspieler eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle und hohe Sensibilität für Sprache und Gestus. Seine Werke sind bis heute fester Bestandteil des Theaterrepertoires und inspirierten neue Generationen von Theatermachern und Schauspielern.

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Molière

Samstag, 21.10. um 19:30 Uhr

Molière, eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, war ein französischer Schauspieler und Dramatiker des 17. Jahrhunderts und gilt als einer der bedeutendsten Komödiendichter der Weltliteratur.

Er begann seine Karriere als Schauspieler und Autor von "Vaudevilles" (leichten Volkstheaterstücken), bevor er sich auf die Komödie konzentrierte. Seine Werke waren geprägt von scharfer Kritik an den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit und der Darstellung allgemeingültiger menschlicher Schwächen.

Molière brachte eine vorher unbekannte satirische Schärfe in die Komödiengattung, was ihn beim Volk extrem beliebt und den Mächtigen suspekt machte.

Er gilt heute als Erfinder der Charakterkomödie und entwickelte einen subtilen Dialogstil, der seitdem vielen Komödienautoren als Vorbild dient.

Sein Werk hatte einen großen Einfluss auf die französische und europäische Theatergeschichte und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil des literarischen Kanons.

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Die „alten Griechen"

Samstag, 04.11. um 19:30 Uhr

Theater war in der griechischen Antike ein zentraler Bestandteil von Kultur und Gesellschaft. Theaterstücke waren öffentliche Ereignisse, an denen Tausende von Menschen teilnahmen.

Die meisten davon waren Tragödien, die auf mythologischen oder historischen Ereignissen basierten und zeitlose Themen wie Schicksal, Liebe, Rache, Politik und Moral behandelten. Die bekanntesten Dramatiker der griechischen Antike waren Aischylos, Sophokles und Euripides.

Die von Goethe und Schiller geprägte Epoche der sogenannten Weimarer Klassik wäre ohne diese Vorbilder undenkbar gewesen.

Die großen Monologe aus der „Orestie“ von Aischylos, die „Antigone“ von Sophokles, die “Bakchen“, „Iphigenie“ oder „Medea“ von Euripides wurden und werden bis heute auf der ganzen Welt nachgespielt. Sie werden um- und neugedichtet und somit seit über 2000 Jahren als bedeutende menschliche Lebensfragen erhalten.

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Anton Tschechow

Freitag, 25.10. um 19:30 Uhr

Die Werke des russischen Schriftstellers und Dramatikers Anton Tschechow hatten eine tiefgreifende und nachhaltige Wirkung auf das Theater des 20. Jahrhunderts, die bis heute spürbar ist. Mit seinem einzigartigen Stil und sensible Beobachtung menschlicher Beziehungen hat er das moderne Drama revolutioniert.

Die Entwicklung eines neuen Realismus:
Typisch für Tschechow sind die komplexen, oft gebrochenen Charaktere. Anders als in vielen traditionellen Dramen gibt es bei ihm keine eindeutigen Helden oder Schurken. Seine Figuren sind zutiefst menschlich – haben Wünsche, Träume und Schwächen, scheitern aber oft an den Umständen ihres Lebens oder an sich selbst. Ihre Konflikte sind meist innerlich und subtil.

Die Dialoge in Tschechows Werken waren zu seiner Zeit revolutionär. Er verzichtet auf überflüssige Rhetorik und setzt stattdessen auf natürliche, oft fragmentierte Gespräche, die das Innenleben der Figuren widerspiegeln. Seine berühmte Technik des "subtextualen Dialogs", bei dem das Gesagte und das Gemeinte oft weit auseinanderliegen, hat die Art und Weise verändert, wie auf der Bühne bis heute gesprochen und interagiert wird.

Tschechows Werk bildete die Grundlage für das psychologische Theater, wie es später von Stanislawski und seiner Moskauer Kunsttheaterschule weiterentwickelt wurde. Stanislawski war ein großer Bewunderer von Tschechows Stücken und entwickelte seine Methodik des "realistischen Spiels" in engem Zusammenhang mit Tschechows Dramen. Die Zusammenarbeit zwischen Tschechow und Stanislawski veränderte die Aufführungspraxis und legte den Grundstein für das methodische Schauspiel, das im 20. Jahrhundert durch Stanislawskis Schüler und Anhänger weltweit Verbreitung fand.

Auch viele moderne Dramatiker wie Tennessee Williams, Arthur Miller und Harold Pinter wurden von Tschechows Werk beeinflusst. Sie adaptierten seine Techniken von Subtext und emotionaler Zurückhaltung, um ihre eigenen Geschichten über die  "condition humaine" zu erzählen.

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