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Der Geizige

Molière

«Ich will, daß alle Welt hängt! – Und finde ich mein Geld nicht wieder, hänge ich mich selbst dazu!»

Molière gilt als Erfinder der Charakterkomödie. Mit seinen Klassikern machte er die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater zum Diskussionsforum für die Probleme „richtigen“ und „falschen“ Verhaltens in der Gesellschaft seiner Zeit.

„Der Geizige“ erzählt mit beißendem Witz von den unerfreulichen Folgen der krankhaften Besitzgier und ihrer Überwindung durch zwei junge Liebespaare. 

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Der Geiz scheint als Charaktereigenschaft heute ein besonderes Phänomen in der modernen westlichen Gesellschaft zu sein. Hingegen gehörte im katholischen Christentum die Avaritia, der Geiz, die Habsucht, noch als zweite zu den sieben Hauptlastern, die als die Wurzeln von Todsünden betrachtet wurden.

Molière führt uns jenseits aller Religion vor, dass Geiz eben nicht „geil“ ist, sondern in seiner krankhaften Zuspitzung des menschlichen Besitztriebes zutiefst lebensfeindliche Züge trägt. Seine brillante Charakterisierung der Titelfigur hat es im 19. Jahrhundert sogar in Meyers Konversationslexikon zum Thema Geiz gebracht.

Die Inszenierung interessiert sich hauptsächlich für die Ursachen der Angst, welche alle Figuren bis zur Selbstverleugnung umtreibt: Harpagon fürchtet, ständig betrogen zu werden und sein Geld zu verlieren, die Liebenden fürchten, ihm gegenüber ihre Gefühle zu offenbaren, die Bediensteten fürchten um ihren Arbeitsplatz - Jeder misstraut dem andern. Alle spielen sie mehr oder weniger geschickt Theater, und merken nicht, wie sie im Laufe der Handlung ihre eigentlichen Ziele und Bedürfnisse immer mehr aus den Augen verlieren …

Besetzung

Harpagon: Christian Suhr
Cléanthe: Vincent Hoff
Elise: Hannah Bröder
Valère: Alexander Valerius
Mariane: Maja Adler
La Flêche: Valerie Bolzano
Frosine: Mélanie Linzer
Simon/Anselmo: Oliver Kai Müller
Jacques: Dimitri Eliseev

Inszenierung: Christian Suhr

Spieldauer: 2 Stunden (eine Pause) 

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